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IDEE / KONTEXT I


Im Frühjahr 2012 beschlossen wir, neun FotografiestudentInnen der Hochschule für Künste in Bremen und eine Kulturwissenschaftsstudentin der Leuphana Universität Lüneburg, gemeinsam ein Fotoprojekt auf die Beine zu stellen. Wir nahmen uns vor die sozialen und urbanen Veränderungen und Umstrukturierungen, die in Brasilien im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Spiele 2016 stattfinden, fotografisch zu untersuchen. Am Anfang gab es die Idee; einen Grundgedanken, der durch intensive Recherche, einen großen Haufen Eigeninitiative, etwas Naivität oder Wagemut, schlaflose Nächte und viele UnterstützerInnen fast ein Jahr später Realität wurde. Im Februar 2013 landeten wir in Brasilien, wo hauptsächlich mit analoger Großformat-Technik, ergänzt durch digitale Technik, der fotografische Prozess begann.



ARBEIT I


Wir teilten uns in drei Gruppen, zwei davon fotografierten in Rio de Janeiro, eine arbeitete in Sao Paulo. Vor Ort befassten wir uns mit den komplexen und verworrenen Prozessen, die greifen, wenn sich in kürzester Zeit neu gebaute Straßen durch den Stadtdjungel winden, wenn Parks und Prestige "Unschönheit" verschönern, wenn Uniform und Maschinengewehr versuchen den Drogenverkehr zu unterbinden, wenn massive Stadien sich ins Stadtbild drängen - und in die Realitäten von Millionen von Menschen. Die Großveranstaltungen sind wie Katalysatoren für Reaktionen, die allgegenwärtig sind und die unaufhaltbar scheinen. Dennoch setzten sich viele Menschen zu wehr und kämpften für ein "Recht auf Stadt", um den Fokus (wieder) auf die Grundbedürfnisse der Menschen zu lenken. Vor Ort hatten wir einige UnterstützerInnen. Die Universität Rio de Janeiro (UERJ) bereicherte unser Projekt mit theoretischen Wissen und der Vermittlung von Kontaktpersonen. In Sao Paulo begleiteten Mitglieder des "Comitê Popular da Copa", ein Zusammenschluss von Gegenbewegungen, und der Menschenrechtsorganisation "Centro Gaspar Garcia" unsere Arbeit.



POSITION


Die Arbeit analysiert und kommentiert die sozialen und urbanen Veränderungen im Vorfeld der Sport- Events. Sie ist Schnittpunkt von Dokumentation und Inszenierung, von Fiktion und Analyse abseits der medientypischen kontrastierenden Reproduktionen, die rühren und einnehmen und keine Fragen offen lassen. Wir geben keine klaren Antworten, doch lassen unsere Bilder Raum zur Reflexion. Durch den Austausch mit den unzähligen Menschen, die wir trafen oder kennenlernten, ist uns die Dimension der Thematik bewusst geworden. In unserer Fotografie wollten wir die Komplexität und Vielschichtigkeit bewahren. Sie verschmelzt Portraits von Menschen mit Portraits der urbanen Landschaft und Inszenierungen von Menschen im urbanen Raum, die als perspektivische Synthese unserer ProtagonistInnen und unser selbst zu verstehen sind.



ARBEIT II


Nach unglaublich ereignisreichen, spannenden, tollen und gleichzeitig anstrengenden vier Wochen flogen wir wieder zurück nach Bremen und begannen uns mit der riesigen Menge entstandenen Bildmaterials auseinanderzusetzen. Wir scannten die Negative, bearbeiteten die Roh-Dateien, machten Vorauswahlen, dann Zwischenauswahlen, druckten, betrachteten, verwarfen einiges, wählten neu aus, unterteilten, gliederten, zeigten erste Bilder, veranstalteten kleine Reiseberichte, sortierten aus, sortierten wieder rein.



KONTEXT II


Doch auch bis heute stehen die Bulldozer und Bagger nicht still. Abrissbirnen schaffen Platz für Parks, Parkplätze, Sportstätten und Umgehungsstraßen. Die Wut, die sich in den letzten Jahren seit Beginn der Bauarbeiten aufgestaut hat, entlädt sich nun in den Straßen. Viele BewohnerInnen der Großstädte Brasiliens protestieren gegen Investitionen in Prestigeobjekte, den Wertezuwachs, der sich in unzähligen Vierteln verzeichnen lässt, gegen Korruption und die Unterdrückung sozialer Bewegungen. Sie treten ein für u.a. Investitionen in medizinische Versorgung, das Bildungssystem, und vor allem ein Recht auf Wohnraum, der ihnen nicht selten gesetzeswidrig genommen wird. Auch die Truppen der Polizei ruhen nicht. Die Regierung befürchtet, dass sich Massendemonstrationen vor der Weltmeisterschaft, ähnlich wie im Juni während des Confederation- Cups, wiederhohlen. Die Sicherheitspolitik rüstet auf, Sondereinheiten sollen die Militärpolizei dabei unterstützen, mögliche Proteste in den Austragungsorten der Fußballweltmeisterschaft zu verhindern.





shift brazil 14/16



Shift Brazil 14/16 erscheint Anfang Juni bei Peperoni Books











TERMINE

12.6.2014 18:00 Uhr – "Im Zwischen"



Intermediale Buchvorstellung von Shift Brazil 14/16
in der Städtischen Galerie Bremen

Zwischen Bild und Wort
Zwischen Fußballhype und sozialer Entwurzelung
Zwischen Fiktion und Analyse

Zwischen dem Rauschen von Diaprojektoren und dem Klang der Bilder sprechen
Martin Heckmann, Ida Krombach und Gunnar Wolf
Textpassagen aus dem Buch Shift Brazil 14/16.



02.07.2014 bis 20.07.2014 – Ausstellung im Theater Bremen


02.07.2014 18:00 Uhr Vernissage



10.07.2014 18:00 Uhr – Künstlergespräch im Theater Bremen



Künstlergespräch mit Ingmar Lähnemann, dem Kurator der Städtischen Galerie Bremen, im Theater Bremen




THANKS

Vielen Dank an unsere HelferInnen und UnterstützerInnen! Wenn wir an dieser Stelle einmal zurückblicken, haben wir doch einiges geschafft und erlebt. Ohne euch hätten wir das alles nicht meistern können! Ihr werdet auch weiterhin von uns hören!



shift-photoproject@hfk-bremen.de


stellvertretend:

Julia Maria Max
julia@herrmax.de
fon +49(0)1739954139

oder

Bennie Julian Gay
mail@benniejuliangay.com
fon +49(0)17676883527





Gruppe zur Förderung zeitgenössischer Fotografie e.V.


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